und "Indioners"
Wenn fremde Kulturen das Herz berühren
Brieffreunde
Worte die leise auf ein weißes Blatt Papier fließen. Sie sind gerichtet an einen Menschen, dessen Land, sein Leben und seine Kultur fernab von meiner Lebensreise besteht. Zwei Biographien, die sich bislang parallel zueinander bewegten ohne von der Existenz des anderen zu wissen. Jetzt haben sich diese Wege gekreuzt.
Ich habe es schon immer geliebt, mich mit Menschen aus aller Welt auszutauschen und zu schreiben. Sicherlich kann ich heutzutage E-Mails verschicken, schnell über WhatsApp mit Anderen in Kontakt treten oder surfe durch die sozialen Medien. Sie ersetzen für mich aber nicht die Feinheit und Persönlichkeit des geschriebenen Wortes, die sich auch in der Handschrift widerspiegelt.
Ich sehe noch meinen Englischlehrer vor mir, wie er den Klassenraum betrat und uns fragte, ob jemand Interesse an einer Brieffreundschaft hat. Die Idee hat mich sofort fasziniert und ein paar Wochen später erhielt ich fünf Adressen. Sofort begann ich damit, diesen mir fremden Personen zu schreiben. Tage des Wartens auf eine Nachricht wurden von Ungeduld begleitet. Dann endlich hielt ich den ersten blauen Luftpostbrief in meinen Händen. Die Spannung war kaum auszuhalten. Ich öffnete den Brief und las die ersten Zeilen, geschrieben von einem jungen Mannes aus Großbritannien. Im Laufe der Jahre verloren sich die Brieffreundschaften, nur mit ihm stehe ich bis heute in Kontakt. Das alles ist nun 45 Jahre her.
Heute erlebe ich die gleiche Freude, wenn ein Brief aus der USA in meinem Briefkasten liegt. Ich habe das wertvolle Medium der Brieffreundschaft für mich wiederentdeckt. Diese neue, alte Form der Kommunikation nennt sich „Schneckenpost“ und man braucht dafür einen guten und festen Geduldsfaden, aber es lohnt sich, diesen Weg zu wählen. Nebenbei eine wirkungsvolle Lernstrategie, sich in Geduld zu üben, in unserer schnelllebigen Zeit.
Der junge Mann, mit dem ich mich schreibe, trägt die gleiche Leidenschaft in sich, seine Gedanken auf das leere Blatt Papier fließen zu lassen. Auch er kennt die Macht der Worte, andere Menschen mit sich zu nehmen in eine Welt, die uns sonst verborgen blieb. In ihm steckt zudem das Herz eines Kriegers und er versucht mit seinen Möglichkeiten aufzuzeigen, was es bedeutet, als Native American geboren zu sein. Eine, für uns fremde Welt und Kultur, die er auch in seiner Kunst und Texten zum Leben erweckt.
Durch unseren Austausch als Brieffreunde, waren sofort die Sympathien unserer beiderseitigen Projekte gegeben. Dort wo sich unsere Interessen überschneiden, haben wir uns für eine gemeinsame Zusammenarbeit ausgesprochen. Unter seinem Psyodonym, "Editor in Chief", agiert er hier auch als Herausgeber seiner eigenen Werke.
Viel Spaß beim Lesen!
Heike
"Hau Mitàkuyapi" ich bin der EditorNchief
Haù Mitàkuyapi (Grüße Freunde und Verwandte),Inyan Sapa Au emakiyapi do (Ich werde Blackstone genannt). Ich stamme von der Mdewakantonwan (Spirit Lake) Dakota Isanti Oyate (Santee Nation) und der Blackfeet Nation ab. Ich bin ein registriertes Mitglied des Coeur d`alene Stammes. Meine Mutter war Blackfoot und Opfer der 60er Jahre Scoop und wurde adoptiert und in Coeur d`alene eingeschrieben. Mein Vater war ein stolzer traditioneller Dakota Isanti (Santee) Sioux.
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